Bevor Sie sich auf diese einzigartige Zeitreise begeben, haben Sie hier die Möglichkeit, sich schon vor der Vernissage die Kunstwerke, die die Künstler mitgebracht haben, anzusehen.
Viel Spaß dabei!
Bevor Sie sich auf diese einzigartige Zeitreise begeben, haben Sie hier die Möglichkeit, sich schon vor der Vernissage die Kunstwerke, die die Künstler mitgebracht haben, anzusehen.
Viel Spaß dabei!
Venus von Willendorf
Leonardo da Vinci: Dame mit Hermelin
Apollo von Belvedere
Sehr geehrte Damen und Herren,
herzlich willkommen zur Vernissage der Ausstellung anlässlich des Symposiums zum Thema "Figur - Darstellung des Menschen im Wandel der Zeit". Ich bin Holo4ART, ein Hologramm für Kunst- und Zeitgeschichte, und ich freue mich sehr, Sie durch diese Ausstellung führen zu dürfen.
Seit die Menschen in der Steinzeit anfingen, Bilder zu gestalten, bildeten sie sich selbst ab. Die Venus von Willendorf, die vor etwa 27000 Jahren geschaffen wurde, ist eine der ersten erhaltenen Frauenfiguren, die vermutlich kultischen Zwecken diente. Im alten Ägypten oder China beispielsweise wurden Götter in menschlicher Gestalt dargestellt. Aber keine der frühen Figurendarstellungen hat unsere Kunst so beeinflusst wie die Skulpturen der griechischen Antike. Sie prägten nicht nur die Renaissance, die als Wiedergeburt der Antike gilt, sondern viele weitere Epochen bis in die heutige Zeit. Moderne Darstellungen der menschlichen Figur weichen oftmals stark von der realistischen Wiedergabe ab, so findet man Figurendarstellungen bisweilen stark abstrahiert, vereinfacht oder deformiert.
Heute verändern Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Technisierung der Menschheit unser Leben radikal, sie eröffnen uns aber auch enorme Möglichkeiten. Noch vor fünfzig Jahren hat man sich nicht vorstellen können, wie sich unsere Welt und unser Alltag im Hinblick auf Computer und vor allem durch künstliche Intelligenz verändert. Die Verknüpfung der Menschen mit den Maschinen machten bahnbrechende Neuerungen wie dieses intertemporäre Künstlertreffen überhaupt erst möglich. Dennoch werden uns hinsichtlich unserer Umwelt, sozialer und zwischenmenschlicher Fragen auch deutlich Grenzen aufgezeigt. Es hat sich gezeigt, dass es nie verkehrt ist, zurückzublicken und sich darauf zu besinnen, wo wir Menschen herkommen und wie sich die Kunst und insbesondere die Darstellung der menschlichen Figur im Laufe der Jahrhunderte gewandelt hat. Nicht zuletzt die Kunst und die Kultur sind es, die uns von den Maschinen abheben.
Verehrtes Publikum, ich stelle Ihnen jetzt zwei Künstler aus einer Zeit vor, die sich - wie unsere Zeit heute - durch bahnbrechende Erfindungen und neue Sichtweisen auszeichnete. Freuen Sie sich auf die zwei herausragenden Künstler der Renaissance Michelangelo di Lodovico Buonarroti kurz Michelangelo und Leonardo da Vinci, die wir für die Vernissage unseres Künstlersymposiums aus dem Jahr 1504 zu uns ins Jahr 2077 holen konnten. Beide haben für uns einige Audiobeiträge zu Ihren Werken erstellt. Beginnen wir mit Ihnen, werter Herr da Vinci, und dem Porträt "Dame mit Hermelin".
Urheber: Video: Piera Jelinek Postrait:
Dame mit Hermelin
Audioguide Leonardo
Ja, richtig, das Bild stammt aus dem Jahre 1490 und zeigt Cecilia Gallerani mit einem Hermelin. Ich sage Ihnen, es hat gedauert, bis ich das Porträt endlich so hatte, dass ich es präsentieren kann - zuerst ohne Hermelin, dann mit, weil sie plötzlich schwanger wurde, aber natürlich nicht offiziell, naja ich will Sie ja nicht mit den alten Geschichten langweilen... Eigentlich wollte ich Ihnen mein aktuelles Werk, das Abbild der Lisa del Giocondo mitbringen, aber ich bin noch nicht ganz zufrieden. Das Lächeln muss ich noch perfekter hinkriegen und ich möchte, dass sie einen immer ansieht, egal wo man steht. Aber jetzt möchte ich Ihnen erzählen, warum ich Ihnen das Porträt einer jungen Dame mitgebracht habe. Für mich sind die Porträts meiner Zeit das Symbol für das neue Menschenbild, das sich seit dem 15. Jahrhundert entwickelt hat.
Früher im Mittelalter waren die Menschen eher ängstlich, sie sahen sich als ein dem Schicksal Gottes ausgeliefertes Geschöpf. Aus Furcht vor dem Fegefeuer und der Strafe Gottes lebten die Menschen für das Leben nach dem Tod. Die Figuren, die gemalt wurden, waren vor allem Heiligenbilder und dienten der Illustration der biblischen Geschichten.
Die genaue Abbildung der Gesichter oder auch der Körperproportionen war nebensächlich. Plastizität und Perspektive spielten noch keine entscheidende Rolle. Ich beobachte jedoch - wir schreiben gerade das Jahr 1504 -, dass sich ein neues Selbstverständnis des Menschen herausbildet. Wir Menschen begreifen uns jetzt mehr und mehr als Gestalter. Hier zu diesem Symposium bin ich als Maler eingeladen, früher waren das ja eigentlich nur bessere Handwerker, jetzt allerdings bin ich noch viel mehr, ich bin Künstler, Schöpfer - das Genie.
Erfindungen wie der Buchdruck, die Weiterentwicklung der Instrumente der Seefahrt oder in der Kunst die Zentralperspektive, Sfumato oder Chiaroscuro, alles künstlerische Mittel, um den räumlichen Eindruck auf der Fläche zu steigern, prägen die Zeit enorm.
Als Wissenschaftler erforsche ich die Welt, erfinde Maschinen, bin Mathematiker, Ingenieur und Visionär, ich verbinde alles, was ich herausfinde zu etwas Neuem. Kennen Sie schon meinen Flugapparat? Naja, aber wie schon erwähnt rückt der Mensch in den Mittelpunkt.
Mäzene, also Förderer der Kunst, wie Lorenzo di Medici investieren jetzt nicht nur in religiöse Kunst – die gibt es natürlich nach wie vor -, nein, sie wollen plötzlich auch Abbilder von sich und der Familie, sie möchten selbst Gegenstand eines Gemäldes sein und um das zu verdeutlichen, habe ich heute das Porträt von Cecilia Gallerani mitgebracht. Haben Sie auch schon einmal versucht, ein Porträt anzufertigen?
Bearbeiten Sie die Aufgabe nach den vorgegebenen Schritten im Vollbildmodus.
Sehen Sie sich die vorgegebenen Bilder an und zeichnen Sie sie so naturalistisch wie möglich nach.
Hier: Auge und Mund mit Vorlagen zeichnen, nicht Nase
Zeichnen Sie Ihre eigene Nase. Nutzen Sie dafür die Spiegelfunktion Ihres Smartphones oder einen Spiegel.
Ein Selbstporträt zeichnen
Zeitreise
Was würde passieren, wenn Leonardo da Vinci wirklich in die Zukunft reisen könnte. Wie würde er die Welt hier erleben? Was wäre, wenn er die Erinnerung daran, mitnehmen könnte, wie würde das Leben, sein Künstlerdasein weiterverlaufen?
Diskutieren Sie das (digital Tool? oder analog) in Kleingruppen oder mit einem Partner.